Zunächst einmal zum Begriff:
Als Stellvertreter*in in einer Aufstellung erhältst du von der Aufstellenden Person eine Rolle oder eine Aufgabe. Du wirst gefragt, ob du dieses repräsentieren willst. Und du darfst ablehnen und nein sagen, wenn dir das zu viel wird.
Anschließend wirst du zusammen mit den anderen Stellvertretenden im Raum positioniert. Da kann es passieren, dass du so stehst, dass du aus dem Fenster schaust und gar niemanden sonst sehen kannst oder auch ganz nah bei oder weit entfernt von den anderen stehst.
Und das macht etwas mit dir: Wie fühlt sich das an dort, wo du stehst? Hast eine Beziehung zu den anderen? Wie stehst du da? Usw. Das wird sehr schnell sichtbar werden und ist wahnsinnig aufschluss- und hilfreich in einer Aufstellung.
Sicherlich fragst du dich, was ist das eigentlich für eine Magie mit den Stellvertreter*innen? Woher wissen die jetzt – oder sollen wissen, was die Person oder auch das Element gerade sagen würde und was es braucht, damit es auch ihm gut geht.
Wir befinden uns in einer Aufstellung in einem Morphologischen Feld. D.h., wir schwingen uns auf die Person und das Anliegen der Thematik ein, die gerade aufgestellt wird. Und wie aus einem anderen Raum erhalten wir Informationen, die uns sonst nicht zugänglich, die aber im kollektiven Unbewussten sind und die wir in dem Moment erhalten, in der wir in einer Aufstellung einen Platz erhalten – aufgestellt werden.
Dafür gibt es nichts zu tun. Eigentlich: Denn jetzt ist die Intuition gefragt und der Kopf hat mehr oder weniger frei. Es ist mehr das Einfühlen und lauschen, was sagt uns unser Körper und welche Gefühle und/ oder Bilder tauchen auf. Welche wichtige Information gibt es jetzt für die aufstellende Person.
Dein Benefit als Stellvertretende:r
Nach und nach wirst du im Laufe der Aufstellung gefragt, wie es dir geht und welche Information du für uns bereit hältst. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du in einen integrierenden Prozess eingebunden sein wirst, einen besseren Platz bekommst, an dem du der aufstellenden Menschen besser zur Seite stehen kannst (oder besser in dessen inneres Bild passt), so dass dieser optimaler und in der Regel viel entspannter durch´s Leben gehen kann.
UND: Nicht selten geschieht es, dass das Thema, die Person oder das Element etwas mit dir und deinem Leben zu tun haben, so dass du auch selbst ganz persönlich von der Aufstellung und dieser Energie profitierst.
Selbstfürsorge
Es kann gut sein, dass dir in dieser Rolle selbst etwas sehr nahe geht und ein Thema bei dir berührt wird. Als Stellvertreter*in ist es aber sehr wichtig, gut für sich zu sorgen und zu schauen, dass es dir während und vor allem danach gut geht und du die Energie wieder loslässt und wieder als die Person auf deinen Platz im Außenkreis gehst, als die du zu dem Aufstellungstag gekommen bist. Du wirst am Ende einer Aufstellung also auch wieder deutlich aus der Rolle entlassen und bekommst die Gelegenheit, die Rolle abzuschütteln. Und wenn die Emotionen in dir sehr hochschlagen, darfst du auch deine Rolle während des Prozesses der Aufstellung verlassen.